In der Schirn Kunsthalle sahen wir gestern die Bilder des Wiener Malers Richard Gerstl, der sich im Alter von fünfundzwanzig Jahren spektakulär das Leben genommen hatte. Seine letzten Werke zeugen von einem großen Weitblick. Finanziell unabhängig konnte er sich ganz dem Experiment widmen und tat dies auch. Und das ist, aus heutiger Sicht, sein großes Verdienst, dass er aus dieser Situation wirklich Neues geschaffen hatte. Wir schauten lange auf diese letzten Bilder, die von der grausamen Energie sprechen, die er letztlich gegen sich selbst richtete. In den Bildern gilt der expressive Gestus den Figuren eines Freundeskreises um den Komponisten Schönberg. Zu seinen Kollegen hatte er keinen Kontakt, ein einsamer Sonderling mit Weitblick. Dazwischen aber auch versöhnliche Freiluftmalerei, wie sie mir aus den Achtzigerjahren aus meiner eigenen Arbeit an die Oberfläche kommt.
Ich habe die Werkbank leer geräumt. Das soll der Beginn von Aufräumarbeiten sein, die mir mehr Platz verschaffen. Wofür ich den brauchen werde, ist noch nicht sichtbar.
Eine Scanfirma wird meine Figur scannen, um mir dann die Datei zuzuschicken. Ich kann dann damit weiterarbeiten, um sie für einen Ausdruck für die Wirtschaftsförderung fertig zu modellieren. Ein neuer 3d Anlauf.
Ansonsten Organisations- und Transporttage, die keine Zeit für bildnerisches Arbeiten übrig ließen. Außer den Buchmalereien natürlich. Oben, eine gewischte Zunge. Beinahe wäre sie dem Weitermalen zum Opfer gefallen.