Ohne mich überwinterten alle meine Gestalten am Hang, zu dem ich mich mit etwas bangem Herzen gestern aufmachte. Die Plätze, Wege und Geflechte verharren im Frost und Schnee wie festgebacken. Das weiß ich aus Erfahrung. Im oberen Drittel aber ist Holz geschlagen worden. Die Maschinen haben tiefe Spuren hinterlassen, und viele Dinge sind zerstört worden. Aber um meinen Rundbau haben die Forstarbeiter einen großen Bogen gemacht, haben Bäume so gefällt, dass sie ihn nicht zerstörten und organisierten auch den Abtransport der Stämme mit Respekt vor diesem Bauwerk. Trotz aller Zerstörungen stimmte mich die erneute Begegnung froh. Das heruntergefallene Material konnte leicht auf die Seite des Pfades geschoben werden. Eine kleine von selbst gewachsene Baumgruppe, eine Art Unterholz und Versteck am Ende des zweiten Drittels wurde dem Erdboden gleich gemacht. Dort in der Nähe sind auch weitere, vom Borkenkäfer befallene Stämme angezeichnet, die inmitten von meinem Weg stehen. Dort wird also auch alles zerfurcht werden. Diese Vorgänge setzen etwas Neues in Gang.
Auf meinem oberen Platz auf der Lichtung habe ich eine kleine Kiefer eingepflanzt. Sie sitzt in einem Mikroklimaraum, den ich im Herbst eingerichtet hatte, geschützt und sonnenzugewandt.
Am Abend waren wir im Mousonturm zu einer Vorstellung eines Tanztheaterabends von Xavier Le Roy mit dem Titel „low pieces“. Der Choreograph dreht vieles herum – das Künstlergespräch gibt es am Anfang, die Programmhefte zum Schluss. Die Blacks völliger Finsternis dauern im längsten Fall fünfzehn Minuten. An Schluss reden die Tänzer in dieser Dunkelheit mit dem Publikum. Eine andere Gesprächskultur entsteht. Schöner, dichter Abend.