Mit Helga und Thomas Sock ging es am Abend in einer Fußballvereinsgaststätte auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers um die geografische Einordnung der Baracken. Erst konnten wir mit Hilfe der alten Fotografien und den Angaben auf den Bauzeichnungen zunächst nur die Ausrichtung und ungefähre Lage der Unterkünfte feststellen. Ich stellte meine Idee vor, die Grundrisse mit GPS zu laufen, um sie dann mit einem dichten Netz von Gängen zu umgeben. Wenn diese Arbeit mit kleinen Grabungen ergänzt wird, kann das zu einer weiteren Dynamik führen, die einen neuen Prozess einleitet.
Helga fragte in diesem Zusammenhang nach Geld. Ich denke, dass es gut wäre, die Phase der Vorarbeiten und der Konzeption schon mit einer Summe zu vergüten. Das würde mir Druck aus der Situation nehmen. Außerdem redeten wir über das Verhältnis der Dylantexte zu seiner Musik. Ich sagte etwas über die Gleichzeitigkeit der Assoziationen eines Ortes, während der die Zeit ein fester Körper ist, der von uns durchwandert wird, Schichten, die wir hintereinander durchsichtig gestaffelt zugleich sehen können.
Des Weiteren beschäftigte ich mich den ganzen Vormittag und Nachmittag mit dem Förderantrag für das DAM und das Projekt „Schattenboxen“. Das Prozedere ist etwas umständlich. Entsprechend viel Zeit muss man damit zubringen.
Neben den Treffen mit Alexander und Frau Budde heute, stehen am Abend noch der Afterworkshop und der Buchmessenempfang des Fischerverlages an. Der Kälte durch die immer noch nicht reparierte Heizung im Atelier, kann man mit einem Besuch der Ausstellung der Rembrandtzeichnungen im Städelmuseum entgehen. Der Kälte im Hof des Fischerverlages kann ich entgehen, indem ich nicht hingehe.