Mit dem großen Transporter von Schulz & Souard bin ich gestern an den Hang gefahren, um dort Material für die Installation im alten gelben VW – Bus, der direkt an der Strasse hinter, oder je nach Standort vor dem Geschäftsparkplatz steht. Einige Hölzer, die ich vom unteren Teil des Weges aufsammelte, legte ich gleich am Atelier auf einem Tischgestell ab, das dort seit ein paar Tagen vor meinem Rolltor steht.
An der Galluswarte lud ich dann das ganze Material aus, und begann, wie bei einer freistehenden Figur im Wald, die Stangen in einer Pyramide aneinander zu stellen. Ansonsten bestand das Holz aus weit gewundenen Buchenästen, die in sich schöne Formen bilden. Das versuchte ich im „Aquarium“ des Oldtimers zu verdichten. Nun ist der direkte Bezug vom Wald zum brüllenden Verkehrsknotenpunkt auch größer auch augenscheinlicher hergestellt.
Im Schaufenster begann ich eine neue Transparentpapierrolle zu zeichnen. Den Anfang machen ein paar flüchtige Figuren von Passanten, die in einer Linie zu Architekturteilen der Eisenbahnbrücke übergehen. Der kreischende, schlagende, explodierende, grollende und gewalttätige Klang dieses metallenen Baukörpers, vertreibt die Menschen aus dieser Hölle. Lediglich die Biertrinker an der Galluswarte erzeugen so etwas wie harrende Kontinuität. Ein Fahrradfahrer stieg vor dem Schaufenster ab, um auf meinen Tisch zu schauen. Nah vor seinem Gesicht sah er, wie ich es gerade zeichnete. Diese Rolle will ich nun in der bewährten Weise immer weiter verdichten. Das Neue dabei ist nun, dass die einzelne lange Linie, mit der ich die Straßenszenen immer weiter fortschreibe, noch nicht zu Ende gezogen ist, während sie von ihrem Anfang her schon wieder überlagernd verdichtet wird.
Mit Ladenschluss verließ ich meinen neuen Arbeitsplatz, um zur Eröffnung des Gesamtprojektes „Entlang der Mainzer“ zu gehen. Immer mal besuchen mich dann bei solchen Veranstaltungen die Gespenster der Frankenalleezeit. Fehler, die zu Brüchen geführt haben, können nicht rückgängig gemacht werden.