Gewalt

Gut verpackt gegen die Kühle des Morgens streben die Menschen der Sonne entgegen nach Osten in die Büros, Läden und Werkstätten, den Werkhallen, Bildschirmwänden und Meetingsälen zu.

Durch den dichten Bewuchs der Quäkerwiese gibt es einen Durchblick auf die Schulhoftür der Hindemithschule. Die leuchtet schlammfarben im scharfen Morgenlicht.

Im Restaurant auf Teves ist eingebrochen worden. Der Tresor konnte nicht geöffnet, nur sein elektronisches Schloss zerstört werden. Anschließend wurden die Räume mit Trockenfeuerlöschern verwüstet. Mich trifft immer wieder die Ignoranz dessen, dass es sich bei uns um soziale Projekte handelt, die Menschen zugute kommen, die Hilfe nötig haben, die gewalttätige Verachtung sozialer Arbeit.

Bisher war die kulturelle Herkunft von Straftätern ein Tabuthema. Nun aber wird aber die Missachtung staatlicher Autorität durch Mitglieder archaischer Kulturkreise zum Thema. Da wegzuschauen, bedeutet einer neuen rassistischen Qualität Vorschub zu leisten.

Am Zeichentisch beendete ich gestern die Barackensequenz in einer letzten zeichnerischen Anstrengung der Definition von Bewegung in Enge und Ohnmacht. Nun muss geklärt werden, an welcher Stelle wir uns in unserer Arbeit befinden, wie ein Fernziel aussehen kann.

Auf der Gitarre schlug ich danach leise Töne an. Der Frühsommer scheint nun vorbei zu sein. Die Heizung im Atelier ist aber ausgefallen…