Gewalt | Armierungsstahl

Den zarten Blättern mit den Graphitfrottagen, den dünnen Bleistiftlinien, die Gravitationsschwüngen nachspüren und den Schelllackwolken, habe ich gestern Gewalt angetan. Mit viel Tusche zeichnete ich Figuren aus Twyfelfontein dazu, versetzte sie gleich mit Schelllack und rollte die Formate zusammen. Die Umrisse der Felsgravuren wurden unkenntlich und zu Landschaften auseinander gezogen. Die Eingriffe waren brutal aber wirkungsvoll. Außerdem denke ich daran, eigene Texte einzufügen.

Die täglichen Malereien in den Büchern verändern sich durch die Gravitationsschwünge. Sie verdrängen die Verwischungen und rufen andere Gestaltungsreaktionen auf den Plan.

Gestern kaufte ich Stäbe aus Armierungsstahl und Schweißelektroden im Baumarkt. Daraus sollen nun Dreiecksgitterobjekte entstehen, die mit anderen Materialien zusammengefügt werden sollen. Es bieten sich an: Pappmaché und Gips, geschnitztes Holz und das alles mit Schelllack bearbeitet. Außerdem können die Masken mit den aufgemalten Rasterportraits eine Rolle dabei spielen. Von denen sollen nun noch mehr entstehen.

Noah malt schöne kleine Formate mit Acrylfarben und Joana bleibt seit Monaten treu bei ihrem Wachstropfenobjekt.