In meiner ehemaligen Heimatstadt Waltershausen intensiviert sich die Gewalt der Faschisten, die sich gegen die Mitglieder eines Bündnisses richtet, das sich gegen Rechts gebildet hat. Wenn sie sich einschüchtern lassen, haben die Gewalttäter die Oberhand. Das sollte nicht passieren!
Auf meinem Weg ins Atelier sammele ich, besonders auf dem Grünstreifen der Frankenallee, aber auch auf der Zufahrt zum Tevesgelände, wieder Müll ein. Es geht mir besser damit, nicht dauernd mit den Folgen solchen Verhaltens konfrontiert zu sein, sie aus dem Blickfeld zu räumen. Gewalt, Lautstärke und Abfall scheinen in der Öffentlichkeit zuzunehmen.
Rolle 11 liegt wieder auf dem Zeichentisch. Dort werde ich versuchen, mich weiter in die Vergangenheit vorzutasten. Bin gespannt, was mir auf diesem Weg in den Spiegel begegnet. Alte Einträge in das Arbeitstagebuch fand ich unter GRAB=BLICKSPIEGEL. Dort klingt das Thema schon an. Noch sehe ich davon ab, die Buchmalereien wieder in diesen Prozess einzubinden, obwohl der Wunsch danach größer wird.