Gläserne Klangpfeile

Könnte ich doch die Luftverwirbelungen sehen, die hinter den Figuren entstehen, die vor meinem Fenster, auf der anderen Seite der Allee, hin und her laufen. Afrikanerinnen mit schwingendem Gang, der griechische Pächter des Cafés, mit seinem manchmal schräg geneigten Kopf oder Fahrradfahrerinnen mit wehenden Mänteln. All diese Wirbel stelle ich mir vor, wie mit Tinte schnell geschriebene Zeilen.

Nach dem Liederabend mit Carola schlief ich lange und fest. Ihre Stimme hatte in der Französisch – Reformierten Kirche in Offenbach etwas Gläsernes.

Danach im Restaurant sprachen wir über Impressionismus und Messiaen. Es war nicht ganz einfach, sich auf dieses malerische Äquivalent zu einigen. Carola und Hans Zitko waren der Meinung, dass der religiöse Hintergrund des Komponisten einem solchen Vergleich im Wege stünde. Ich meinte hingegen, dass der gemalte Lichtfleck ebenfalls einen Hintergrund besitzt oder herstellt. Sicherlich aber gingen mir etwa pointilistische Arbeitsweisen bei der Einbeziehung von Vogelgesängen und die ganze Hinwendung zur Natur in diesem Zusammenhang mit durch den Kopf.

Hans konnte ich von meiner derzeitigen Arbeit erzählen. Auf seiner anderen Seite saß Amy, die in den USA auf einem Campus studierte, der in Teilen von Buckminster Fuller gebaut worden ist.