Sonntags flanierte ich im sonnensatten Atelier. Brad Mehldau führte mich von der Rückseite an die Partiten von Bach heran. Es war, als verstünde er mein Suchen und nähme mich mit seinem Klavierspiel an die Hand. Auf einem Stuhl vor der Tür, der mit seiner schwingenden Holzlehne in einem Wärmewinkel zur Sonne ausgerichtet steht, las ich über Architektur und Tanz. Im Zusammenklang mit den Buchmalereien, die jetzt keinem Zweck mehr dienen, spüre ich das Gleichgewicht, dem nichts hinzufügbar ist, weil es den Moment als vollkommen hinterlässt.
Auf dem Zeichentisch liegt die Kopfsequenz, die aus einer Zeichnung vom Franz entstanden ist – die „Franz-Kopf-Sequenz“. Ich habe es geschafft, sie zu einem Stück von mir zu machen. Das ist für mich der entscheidende Schritt zur Weiterführung der Zusammenarbeit. Die Behauptung des eigenen Vorgehens mit der Aufnahme von fremden Linien, schuf erst die Möglichkeit, mich intensiver darauf einzulassen.
Die Entwicklung der Buchmalereien, scheint sie gerade von der Priorität ihrer Wiederverwendung zu befreien. Es entstehen abstrakte Figuren, die sich selbst genügen, sich beginnen, miteinander zu verbinden und nicht nur dafür gemacht sind, um auf Rolle 9 weiter verarbeitet zu werden.