Globeplotter

Desnachts reizen die immer gleichen Dinge zu anfänglicher Betrachtung. Natürlich sitzt Krishnababy wieder auf einem der Sätze, die er für sich in Besitz nimmt: „ Das Zufallsverfahren setzt die Geistergespräche in Szene gemäß seiner Devise der gegenseitigen Durchdringung ohne Behinderung.“, aus Walter Zimmermanns Aufsatz „John Cage und die zehntausend Dinge“. Dazu wieder die Spiegelungen vor einer finsteren klaren Nacht.

Gestern im Atelier habe ich mit einer Pappmacherezeptur oder anderen Fehlern beinahe die Form des zweiten Reliefs zerstört. Vielleicht war, als ich das Ausformen begann auch die Schelllackschicht noch nicht richtig trocken. Die Pappschicht war nur mit Gewalt herauszulösen, es brachen Stege und der Abguss war natürlich zerrissen. Ich werde in den nächsten Tagen herausbekommen, woran das gelegen hat.

Im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung habe ich einen Artikel über eine Werkstattrevolution gefunden, der von den Möglichkeiten der 3D-Drucker ausgehend eine neue industrielle Welt entwirft. Ab und zu habe ich ja auf der Messe „Euromold“ solche Plotter gesehen, die im Rechner entworfene Modelle dreidimensional Schicht für Schicht aufbauten. Jetzt aber gibt es dafür Begriffe wie Privatindustialisierung, Produktivitätsparadox und FabLab.

Ich denke das mit „Syncronus Objects“ zusammen und habe dabei das Gefühl, dass die wachsende Weltschnelllebigkeit sehr lange dafür benötigen wird, um diese Dinge unter einen Hut zu bringen, der wieder Kontinuität beschirmt.

Drei Tage der Woche habe ich mit jungen Menschen und ihrem herzerfrischenden Humor zugebracht. Den notwendigen Gegenpart, die ernsthafte Beschäftigung mit Gestaltung, versuche ich ihnen mit der Dreidimensionalität des Rapports, den ich für den TRIXEL PLANET entworfen habe, zu bieten. Sie begreifen ihn wie ich, nur zeichnend und annähernd. Mit V. habe ich begonnen, das dritte Relief mit der Figur des Kreuzstabträgers zu modellieren.