In Annes Roman gibt es überlieferte Gesänge und Gedichte, von denen eines die Zeile „Wirf fort die Waffe“ enthält. Offensichtlich bezieht sie sich auf eine Filmaufnahme vom Mauerbau, in der ein DDR-Grenzer mit Helm, im Sprung über den Stacheldraht, seine Kalaschnikow wegwirft. Eine gleitend-tänzerische Bewegung. Eine stilisiert choreografierte Variante könnte eine Allgemeingültigkeit ermöglichen.
Gestern zeichnete ich die GPS-Figuren von der Museumsinsel auf Rolle 11. Ich vergrößerte die Wanderung soweit, dass sie in ihrer Nord-Süd-Ausdehnung auf das 33 cm hohe Transparentpapier passt. Um Schrift auf diese Zeilen einzufügen, muss ich Detailvergrößerungen machen, die unsere Bewegungen deutlich abbilden. Es gibt Schleifen, abrupte Wendungen und rechte Winkel.
Von der Transparentpapierrolle 11, die jetzt im Tibethaus ausgestellt werden soll gibt es 130 Scans. Diese könnten als Schleife auf einem Screen neben der Vitrine, in der die Rolle liegt, laufen. Wenn ich eine Auswahl aus den Abbildungen treffe, die einer Dramaturgie folgt, könnte eine neue Geschichte entstehen.