Die eigenen seismischen Aktivitäten haben sich in den Tuschelinien der Reliefornamente abgebildet. Sie rühren von äußeren Erschütterungen her, die permanent unter meinen Füßen und in der Luft um mich herum Wellen schlagen. Es sind Gravitationsimpulse von Ereignissen, zu denen ich keinen visuellen Kontakt habe, bildlose Schwingungen aus einem lichtlosen Raum.
Die Erforschung einer patagonischen Insel wird von einem Dokumentarfilm gezeigt, den ich mir gestern Abend anschaute. An dreihundert Tagen im Jahr wird die stark verwitterte Marmorformation, an der pazifischen Küste über dem Magellanwald, weiter ausgewaschen. Unter den scharfkantigen Linien und den dazugehörigen Furchen befindet sich ein Urwald von Südbuchen und voll mit dickpolsterndem Moos.
Auch mein Gärtchen ähnelt derzeit einem gemäßigten Regenwald. Alle Samen, die im Winter von den Vogelfutterstellen heruntergefallen sind, bilden nun einen treibenden grünen Teppich. Das durchnässte Totholz modert und seine Stapel brechen unter dem Gewicht der Lochziegelfragmente ein. Mit Bindedraht muss ich die fragilen Konstruktionen neu verfestigen, denn die trockene Sommerzeit lässt die Volumina wieder schrumpfen und die Konstruktionen instabiler werden.