Halbwildes Pferd

Die Arbeitschritte zu den Buch-Morgen-Malereien bleiben ähnlich. Aber je mehr ich von der Beschleunigung erfasst werde, umso wilder fliegen der Strukturen im Kreis oder hin und her. Am Ende muss das Geschehen das sich verselbstständigend meiner Kontrolle entzieht, wieder eingefangen werden, wie ein halbwildes Pferd vor Finisterre. Diese Bändigung gelingt durch ein kleines Innehalten und durch klärende Mal- und Zeichenvorgänge: Architekturen, Umrisse und klare Linien. Auch Andeutungen von menschlichen Figuren und Mischwesen gehören dazu.

Gestern entfernte ich fast das gesamte Pappmache aus der Kraftfeldform. Das ist ein mühsamer Vorgang. Nun aber kann ich mit meinen Schülern und einem Mädchen Frottagen der Abgeformten Linien machen, sie miteinander vermischen, um dann neue Figuren zu finden. Für sie suchen wir dann nach deutschen Bezeichnungen, die wir dazuschreiben.

Gleich im Anschluss an die Tagebucharbeit will ich Material einkaufen gehen: Transparentpapier, Graphitstifte, Trennmittel und so weiter. Zu einer intensiven Arbeit mit Vinzenz reicht meine Konzentration derzeit nicht. Zu viel ist noch in unserer vollständig sanierten Wohnung zu tun.