Mit dem rechten Zeigefinger setze ich Fingerabdrücke auf die senkrecht ovalen Farbfelder. Gleich entstehen durch diese frisierten Köpfe Figuren. Sie erinnern an Körper, die mir täglich begegnen. Das kleine Format besitzt eine feinmotorische Körperlichkeit. Die Hand, die ein Arsenal von Erinnerungsstrukturen bereithält, formt mit dem Ballen, den Fingergliedern und der Haut skulpturale Wesen. Kommt das Haar hinzu, steigert sich diese private Körperlichkeit und bildet den Gegenpart zu den linearen Konstruktionen.
Der Raum hinter diesen Bildern schichtet sich innerhalb der Collagen bildhaft. In den Texten, die parallel zu den kleinen Bildern entstehen oder sich direkt auf sie beziehen, Geschichten des Davor und Danach erzählen oder den Figuren Worte in den Mund legen, bildet sich der Sprachraum, der das Gemalte möglichst kontrastieren sollte, die Illustration vermeidend.
Wenn Musiker, die ich oft höre, in den Kitsch abgleiten, dann stört mich das beim Arbeiten. Es gibt eine solche Tendenz bei Brad Mehldau, den ich ansonsten sehr schätze. Dann verführt er mich, die Interpretationen der alten Beatlessongs zu hören, wegzudriften in die seichten Gewässer der Belanglosigkeit. Und dann hört es auf zu stören.