Mit Krishnababy teile ich mir den Arbeitsraum, den der Lichtkegel der Schreibtischlampe schafft. Er beleuchtet, wie die linke Hand der Bronzefigur auf eine Textstelle in Hebbels „Die Nibelungen“ zeigt, die mich sehr an den Heraklestext von Müller erinnert, den ich erst kürzlich vorgelesen habe: „Siegfried: …Ich irrte, der ganze Wall war nur ein einziger Wurm, der tausend Jahre in der Felsenkluft schlafend, mit Gras und Moos bewachsen war und eher dem zackigen Rücken einer Hügelkette als einem Tiere glich, das Odem hat. Hagen: Das war der Drache!“ Die Parallele zu „Der Wald war das Tier“ fiel mir gleich während der Vorstellung auf. Und erstmalig verbinde ich das Bild mit meinem Pfad und stelle mir vor, diesen Text im Wald vorzulesen.
Gestern, den ganzen Tag im Atelier, zeichnete ich an der Brandungssequenz weiter. Sie wird nun doch weitergehender verdichtet, als ich mir es vorgenommen hatte, weil ich mir davon einen neuen Arbeitsschritt erhoffe.
Besuch am Nachmittag von Thomas Sock, mit dem ich über den Wettbewerb sprach, der für die Neubebauung des Geländes um Teves West herum ausgeschrieben worden war. Als ich ihm sagte, dass wir uns als Künstler in den Prozess mit einbringen wollen, glitt das Gespräch bald in die Erinnerungskultur der Zwangsarbeiterproblematik, die mit der Ackermannwiese, aber auch mit dem Tevesgelände zutun hat.
Dieses Thema wollte ich am Abend mit Helga Roos weiter besprechen. Während ich auf sie wartete, zeichnete ich an der Sequenz weiter.