„Heerlager der Heiligen“

In den Kammerspielen sahen wir gestern einen Schauspielabend mit einem dramatischen Text nach dem Roman „Das Heerlager der Heiligen“ von Jean Raspail. Mit einem Ton, der in der Übersetzung und Dramatisierung etwas beleidigt klingt, schuf der Autor schon in den Siebzigerjahren die drastische Beschreibung einer Flüchtlingssituation. Eine Million Migranten dümpeln im Meer vor der südfranzösischen Küste, die als Wald von Armen und Geschlechtsteilen beschrieben werden. Die Inszenierung setzte auf unappetitliche Zusätze, die kaum nötig gewesen wären.

So aber verfestigt sich bei mir ein Eindruck, dass ältere Franzosen gerne einen Überdruss ästhetisieren, der mit ihrem eigenen Altern zutun haben könnte.

Am Rande der Premiere sah ich David, der mir eine Mitarbeiterin vorstellte, die vom Bodemuseum ins Kulturdezernat wechselte. Ich hatte sie zuvor schon im Zusammenhang von „you&eye“ getroffen.

Für heute nahm ich mir vor, die letzte Form des Väterprojektes zu bauen. Der Nachmittag ist frei dafür.