Erbarmungslos blendende Lichtreflexe neben harten Schlagschatten in den Zwischenräumen der Händlerzelte auf dem Wochenmarkt. Angebote über Angebote wirrer Bilder: Sonnenhut einer vorbeiradelnden Chinesin, aufheulender Motor unter meinem Fenster und die majestätischen Schwünge der Mauersegler.
Schon am Vormittag war ich gestern losgezogen, um den Transporter für das Abholen der Hobelbank vom Autoverleih zu holen. Vorher räumte ich Platz im Atelier frei. Jan kam wie verabredet, und gemeinsam mit Helga nahmen wir die Taunussteigungen in Windeseile.
In der Werkstatt im Merzhausen angekommen, fühlte ich mich wieder meiner Lehrzeit so nahe. Durch den Geruch nach Spänen, Öl und Leim griff ich auf die Erinnerungen zurück, die sich gleichzeitig auch mit dem Ausblick in den Garten durch die vielsprossigen Fenster verbanden.
Ohne viel Federlesen ging Jan den Transport des schweren Teiles an. Wir hoben die Platte aus dem Gestell und legten sie auf den kleinen Transportwagen, den wir aus dem Atelier mitgebracht hatten. Das Problem aber, das mich schon in der Nacht zuvor beschäftigt hatte, bestand in der steilen Betontreppe, die von der Werkstatt in den Hof hinab führte. Die Idee war, die Platte hochkant auf ihrer Rückseite die Stufen hinab gleiten zu lassen. So taten wir das auch und wuchteten dann den Klotz irgendwie auf die Ladefläche. Dann sammelten wir noch viel Werkzeug ein, das über viele Jahrzehnte zusammengetragen wurde.
So schwindet langsam das Leben des Tischlers noch einmal Stück für Stück aus den Räumen.