Der Lüfter der Restaurantküche, die ferne Brandung der A5, Windgeräusche der landenden Flugzeuge, S-Bahnen, Insektenvibrationen verschiedener Frequenzen, das Knarren der sich ausdehnenden Rolltore in der heißen Morgensonne – das ist die Stille dieser Insel.
Rolltor hochziehen, Nachrichten verschicken, an den Zeichentisch setzen. Ich sehe auf die Buchmalereien von gestern. Sie zeigen schon etwas davon, wonach ich auf der Suche bin. Heute verknappte ich das System noch mal, schränkte mich auf drei Farben ein. Indisch Rot, Kadmium Gelb, Indigo. Ich wechselte nacheinander die Reihenfolge der senkrechten Linien und versuchte mit möglichst idealer Wassermenge und gleichmäßigem Druck des Handballens beim Verwischen zu arbeiten. Die Collage oben zeigt Ausschnitte aller drei Bilder in Übergängen miteinander kombiniert. Das Gefühl erst am Anfang dieser Arbeit zu stehen, tritt ein, wenn sich trotz der Reduktion der Mittel, immer vielfältigere Möglichkeiten ergeben.
Ein Schwarm gemischter Vögel durchstreift das Gärtchen. Pflanzentopfuntersetzer dienen als Tränken. Ich traf auf eine grüne Heuschrecke, fotografierte und verschickte sie, wie gestern die Seerosenblüte. Im Dickicht wohnt eine Amsel, die ich beim Wässern der Pflanzen aufscheuche. Zitronenfalter schaukeln in der aufgeheizten Luft. Hochsommer.