Im Städel sahen wir gestern die Holzschnitte von den drei „Bücke“ – Künstlern Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff. Insbesondere zu den Arbeiten von Ernst Heckel hatte ich in meiner Jugendzeit eine innige Beziehung. Die ganze Holzschnittreihe zu „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz, die ich 1977 angefertigt habe, lehnte sich daran an. Mit dieser Arbeit begann ich auch meine Herangehensweisen schriftlich in Tagebüchern zu reflektieren. Das Buch „Expressionistische Buchillustration“ von Lothar Lang besaß ich damals schon, und es inspirierte mich zu weiteren Holzschnittreihen, die dann später unter dem Eindruck von Grieshaber auch farbig wurden. Riesenformate entstanden. Diese sehr produktive Zeit wurde durch die Übersiedlung in den Westen zunächst unterbrochen.
In die täglichen Buchmalereien spielen nun, neben den Gravitationsschwüngen, wieder Frottagen von den Gipsformen des Väterprojektes eine Rolle. Wie in den Reliefmalereien, spiegelt sich nun auch hier die Farbigkeit, die aus den Malereien in den Klöstern zwischen den Himalajagipfeln und von den Schmucksteinen, die ich von dort mitbrachte, wieder.
Gestern zeichnete ich eine Reiterfigur auf einem Fabeltier, deren Skulptur ich in einem der Klöster sah und in mein Skizzenbuch übertrug, zweimal antithetisch auf die Transparentpapierrolle 8. Von da aus kann ich nun Überlagerungen anfertigen, die sich von den beiden Seiten, die etwa sechzig Zentimeter voneinander entfernt sind, aufeinander zu bewegen können.