Endlich habe ich begonnen, die Horizontlinie des Landmarkenprojektes zu konstruieren. Auf ihr habe ich nun die Positionen der Gebäude eingetragen, die schon vom Commerzbank Tower aus gezeichneten worden sind. Etwas umständlich, aber lustvoll ging ich da mit Winkelmesser, Geodreieck und Lineal heran. Würde ich eine digitale Variante bei Google Earth dafür finden, ginge das sicherlich genauer und schneller. Die Prozesse aber, die haptischer verlaufen, bieten mir mehr Möglichkeiten, emotional und künstlerisch einzugreifen.
Aber erstmal geht es nur darum, einen Impuls für die Schüler zu finden, mit dem bereits erarbeiteten Material, neu umzugehen. Die Landmarken, wie der Dom, die EZB, der Henningerturm oder der „Ginnheimer Spargel“, haben nun eine Gradzahl aus der Windrose und können nun auf der Linie, die ich in 360 Abschnitte eingeteilt habe, ihren Platz finden.
Jetzt sitze ich in meiner Nische des Gärtchens auf dem Korbsessel. Ein privilegierter Arbeitsplatz ohne Bildschirm, dafür mit viel Morgensonne. Sie holt mich aus der Morgenstarre, wie die Eidechsen in ihrer Hemisphäre unter der Acrylkuppel. Meine Jagd aber, wenn ich beweglich geworden bin, sieht etwas anders aus.
Die Buchmalereien fassen heute auf eine einfache Weise zusammen, was ich in den letzten Monaten entwickelt habe. Es wird verknappt und konzentriert. Dieser Arbeitsschritt steht mir beim Väterprojekt, das ich nun kurzzeitig verlassen habe, noch bevor. Vielleicht erlaubt mir die Pause einen Abstand einzunehmen, der diesen Schritt begünstigt.