Nach dem kühlen Sommerbeginn, habe ich hier im Atelier, erstmalig wieder das Rolltor hochgezogen. Nun zieht es mich noch öfter hinaus in das Schatten spendende Gärtchen. Gestern stürzte Regen in rauschenden Mengen vom Abend vom Himmel. Der Wiese tat es gut. Man sieht es ihr sofort an, wenn sie genug trinkt. Die Asche des Brombeerfeuers ist in den Boden als Dünger hineingespült worden.
An Sonn- und Feiertagen, an denen ich keine Collagen mache, gestalten sich die Buchmalereien freier und selbstbezogener. Es sind Experimente um ihres selbst Willen. Ich arbeite nicht mit Blick auf ihre Eignung für die Weiterverarbeitung.
Auf Rolle 9 arbeitete ich an der Figurengruppe weiter. Ich füllte sie nur mit Material aus ihren eigenen Linienstrukturen, die beim Hin- und Herrollen durchscheinen. In den Tagebüchern forschte ich, um welchen Anlass es sich handelt, aus dem die Zeichnungen 1991 entstanden sind. Und ich fand heraus, dass es sich um das Tanzstück „West West“ von Liz King in Heidelberg handelte. Ich wollte ihr damals einen Ikonostas als Stückvorhang malen. Daraus wurde nichts. Die Eigenständigkeit dieses Werkes, seine Selbstbehauptung vor dem Tanz war wohl der Grund dafür.