Scharfes, schnell wechselndes Seitenlicht auf dem Zeichentisch, Farbstifte liegen auf einer der Väterdoppelportraitformen, die als Unterlage und zum Anfertigen von Frottagen für die Buchmalereien dient. Das Atelier ist fast schmerzhaft unaufgeräumt. Alle Flächen sind belegt mit Farbgläsern, Blechdosen voller Pinsel, Papierrollen, Messern und Modellierwerkzeugen. Dazu kommen die ganzen bemalten Scherben die 14 Formen, die gegossenen Reliefs, die Scherben, von den Schülern bemalt und so weiter.
In diesem Chaos aber entstehen manchmal überraschende Arbeiten. Ein zartes, vielverzweigtes Birkengeäst umkleidete ich beispielsweise mit Pappmache, das von einem Reliefexemplar übrig war. Die Äste wurden dicker und es entspannten sich Flächen zwischen ihnen. Das Ganze möchte ich stark farbig bemalen, schauen, was daraus wird.
Das Wochenende verging mit Gartenarbeit. In einem Feuer verbrannte ich den getrockneten Grünschnitt, topfte Pflanzen um und räumte den Garten, im Gegensatz zum Atelier, auf.
Zwei kunstbegeisterte junge Männer besuchten mich gestern hier und meinten ein Museum zu sehen. Ich erklärte ihnen das Väterprojekt, aber sie hingen mit ihren Augen an allen anderen Dingen.