Tropische Verhältnisse durch die warmen und feuchten Tage. Ein Gewitterregen, der kühl auf den Tevesbeton rauschte, bildete Nebel, der an dem offenen Ateliertor vorbeizog. Die Pflanzen wachsen schnell und die Wiese wird dichter vom Wegerich.
Die morgendlichen Gänge durch die Parks ordnen die Befindlichkeiten. Mit den Schritten eilt das Denken voraus und fragt gleichzeitig nach Vergangenem. Gestern stand dann ein breiter Streifen roter Sonne zwischen den grauen Wolken – ein Zeichen, ein Bild, einprägend und besetzt vom Moment. Dieses besondere Rot, das die Wolken rundherum grünlich werden lässt, ist ein Ton, den du dir singen lassen möchtest. Wie das Himmelsgeschehen, so sind auch die Wiesen noch verschlafen und benetzen die Turnschuhe mit kühlem Tau.
So, wie das Wetter jetzt mit dir spielt, lässt du es gerne geschehen, hast deine eigenen Reaktionen darauf.
Dann spielst du in Erwartung der aufgehenden Farbsounds Gitarre. In die Stille hinein, die sich am Abend auf dem Gelände ausbreitete, sprichst du mit deinem Instrument. Du schlägst nur eine Saite an, die dir den ganzen Tag erzählt, der dir dadurch mit all seinen Verwicklungen vertrauter wird. Auf diesen Dialog willst du nicht verzichten, erinnerst dich dann an den Soundtrack von Gestern, legst das Instrument beiseite. Der Dialog mit den Tönen bekommt eine andere Qualität, keine komplizierten Griffe und Fingerübungen mehr, sondern nur noch das spielerische und notwendige Schwelgen in Farben, den Faden vom Vortag aufnehmend.
So schwingt es hin und her, und wenn du es behalten kannst, hält es etwas bereit, wie Ewigkeit und Hoffnung.