In den Schubladen

Selten hatte ich mir vorgestellt, wie mein Leben zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft aussehen könnte. Nie dachte ich als Jugendlicher über die Schallmauer des Jahres Zweitausend hinaus. Eher wollte ich wissen, wie sich mein Dasein in der Vergangenheit anfühlte, oder in früheren Zeiten angefühlt hätte.

Früher war ich oft mit Projekten beschäftigt, die nicht umgesetzt wurden. Dieses Arbeiten für die Schublade ist ein seltsamer Vorgang, der aber immer auch mit der Hoffnung durchsetzt ist, dass von den Entwürfen doch noch etwas gebraucht wird. Seit Jahren lagern die Neulandentwürfe und die für den Bahnhofsvorplatz im Historischen Museum. In einem Büro des Architekturmuseums hängt mein Handprint Frankfurt.

Mit Blick auf das Kriegsgefangenengedenken möchte ich nicht mehr so viel investieren, ohne dass eine Finanzierung und Umsetzung klar ist. Dem steht gegenüber, dass mich das Thema sehr reizt, und dass ich schon immer an Dingen gearbeitet habe, die mich einfach so ohne Zielorientierung interessierten.