Mit den Frühaufstehern radelte ich zur Praxis meiner Hausärztin in der Mainzer Landstraße. Dort bekomme ich Spritzen. Die Augen tränten im kalten Wind. Die Ohren waren aufgesperrt für das kreischende Gebrüll der Busse, Kehrmaschinen, Mülllaster, Baufahrzeuge.
Zurück im Atelier fällt als erstes die Stille auf. Am Fenster nehme ich ein Glas städtisches Trinkwasser zu mir. Weit hinten über dem Horizont im Blaugrau des Wolkenmorgens schwimmen zwei orangefarbene Wasserflecken.
Ich denke, dass ich in den Tag hinein lebe. Mal sehn, was heute kommt. Portraits rastern vielleicht. Das ist nicht banal, auch wenn es sich so anhört. Dennoch scheint es mir nicht zwingend zu sein. Aber was wäre derzeit so wichtig, dass es sich nicht auf die lange Bank schieben ließe. Wie lang ist die?
Die Vorteile des Alleinseins legen sich mir auf die Hand. Auch wenn es schön ist gemeinsam zu Abend zu essen, wie gestern.
Die Zuckertütensequenz habe ich nun endlich fertig gezeichnet. Neben die bedrohlichen Verdichtungen setzte ich noch mal das Rastermotiv pur und linear ein, damit der Bezug klar wird. Durch diese Erklärung entsteht eine Deutlichkeit, die das Dokumentarische benötigt.