Noch gestern Vormittag saß ich im Schaufenster, um zu zeichnen. Zwei Immobilienhändler interessierten sich für die Ausstellung, weil sie vorher der alte Herr Schulz darauf hingewiesen hatte. Meine Stunden, in denen ich gezeichnet hatte, waren etwas kontemplativ. Es ging um Wiederholungen und Verdichtungen. Mich fand ich in den Zwischenräumen wieder, setzte mir zwischen den Spiegeln die Tarnkappe auf, um in Ruhe alle Bewegungen bis in ihre unendlichen Wiederholungen betrachten zu können, um weit in der Nähe der Unendlichkeit oder an deren Anfang ihre Verzögerungen zu sehen. Die Inseln des Transparentpapiers werden kleiner und klarer umrissen. Das Hin und Her zwischen dem langsamen verdichtenden Zeichnen und dem Verkehr vor dem Fenster, inspiriert mich wieder zu den spiralförmigen Sichtweisen, die aus den unterschiedlichen Geschwindigkeiten ihre Energie ziehen. Die Figuren im Wald kommen durch die Spiralbewegungen ihrer Zusammenbrüche diesem Mechanismus entgegen und beeinflussen dadurch mein Denken.
Am Nachmittag machte ich mich auf in den Taunus, um dem neuen Herbst zu begegnen. Ganz unten am Einstieg hinter der Böschung der Strasse, fand ich auf einem kleinen Geflecht ein Stück Holz mit dottergelben Geisbartpilzen, das nicht von mir stammt. Etwa einhundertfünfzig Meter weiter gibt es einen kleinen Holzstapel, der auch nicht von mir ist. Es sind Botschaften von anderen Hanggängern.
Und nun ist er wieder da, der schöne Nebel, der die einzelnen Figuren und ihre Zwischenräume besser hervortreten lässt. Ich bewegte mich schnell zwischen den Stämmen und trug Steine für den Ort an der ersten Kreuzung zusammen, der noch keinen Namen hat. Ich denke an den „Freischütz“ und in diesem Zusammenhang an die Songzeile: There is a face in the tree, aus dem „Black Rider“ von Tom Waits.
Ganz oben an der neuen Lichtung am Ende des Weges baute ich aus den Resten meiner geschliffenen Figuren und neuen frischen Ästen eine neue Figur.
Am Abend hielt ich im Pavillon meinen Vortrag über das FRANKFURTER KRAFTFELD, eine Gallusübung.