Zum Abschluss unserer diesjährigen Spielzeiteröffnung sahen wir gestern das neue Ballettensemble im Bockenheimer Depot. Es war die erste Produktion der Dresden Frankfurt Dance Company. Fünfzehn junge und begabte Tänzerinnen und Tänzer sind für die Forsythe Company eingestellt worden, dann wurde der Name geändert und jetzt werden sie von dem neuen Chef Godani in die Irre geführt. Gedankenlos reihen sich vorhersehbare Figuren aneinander. Immer spreizen sich die Finger zu flügelhaftem Geflatter eleganter, manieristischer Blesshühner. Das Ganze erinnerte mich an eine Eisrevue. Das junge Publikum schrie und trampelte vor Begeisterung. Nichts wurde ihm abverlangt. Das gefällt.
Danach am Küchentisch fanden wir alleine in der Tatsache Trost, dass wir die ganze Forsytheära in Frankfurt gesehen haben, und dass sein Werk nun weiter wirken wird. In meiner Arbeit ist es fest verankert. Aktuell findet sie sich innerhalb der Frottagen der sich bewegenden Gegenstände und in dem Videoscan, den ich heute aus lauter Sentimentalität in die Collage oben eingefügt habe. Dennoch bin ich traurig darüber, dass sein Erbe nicht in Frankfurt fortgeführt wird. Ich könnte mir ein Forsythearchiv mit ständiger Ausstellung und einem Forschungsprogramm für Choreografen und Künstler vorstellen, das beispielsweise mit der Hochschule für Darstellende Kunst verbunden wäre.
In den kommenden Monaten werde ich meinen Teil tun, indem ich mich intensiv mit der Ausstellung „The Fact of Matter“ im MMK beschäftige. Vielleicht kann ich mit Fotografie und Zeichnungen so einiges für mich festhalten.