Die innere Uhr der Samen, die ich auf Reisen gesammelt habe, blieb mir zumeist unsichtbar. So weiß ich nicht, wann ich sie aussäen kann. Wegen dieser Unsicherheit bleiben sie in der Schale auf meinem Fensterbrett liegen und werden langsam mehr.
Auf die längeren Lichtphasen reagieren meine Pflanzen im Atelier mit gut sichtbarem Wachstum. Die Fülle reizt mich, sie bald hinaus zu stellen. Zunächst kann ich das mit dem Olivenbaum machen, dann vielleicht die alte Zitrone, von der ich kürzlich versehentlich einen jungen, noch weichen, stark duftenden Ast abbrach.
Das Erscheinen eigener Dreidimensionalität verleiht einer Romanfigur, die ich am Morgen lesend kennen lernte eine versöhnliche Festigkeit am Ende des Textes. Zuvor schien ihr Dasein ohne innere Koordinaten plasmatisch in eine Hoffnungslosigkeit zu fallen. Die Anerkennung der Realität führt da zu einem Neuanfang. Die eigene Existenz ist keine virtuelle Figur mehr, auch kein Videobild.
Das Erscheinen der Dreidimensionalität ist das Stichwort für den Start der Arbeit an den Kraftfeldobjekten.