Oft habe ich Skrupel, Pflanzenteile, die ich abgeschnitten habe, einfach wegzuwerfen. Meistens landen sie in einem eigens dafür mit Wasser gefüllten Eimer, wo sie noch einmal die Chance haben, Wurzeln zu treiben. Während der heißen Tage sammelten sich an diesem Ort, zwischen den ganzen Blättern und Stengeln viele Insekten, langbeinige Wespen, grünschillernde Fliegen und schwarze Bienen.
Im Günestheater fanden gestern Tanzworkshops statt. Unter der Überschrift „Hip Hop“ tummelten sich internationale junge Menschen und zeigten, was sie drauf haben. Bei ohrenbetäubenden Beats tobten sie sich aus. Weil diese Tanzform von der Straße kommt, wie Salsa ja auch, erscheint sie im geschlossenen Saal etwas deplaziert. Die Barackenwände wurden mit neuen Bildern aus dieser Szene versehen.
Auf der Konstablerwache, wo ich meinen Apfelweinkanister auffüllte, traf ich auf eine ältere Dame, die sich mit den Lehrsätzen eines hinduistischen Priesters aus Tiruvannamalai beschäftigte. Sie erzählte mir bei vierunddreißig Grad im Schatten von ihren Erleuchtungserlebnissen. Den Stadtnamen nannte ich wie eine Reisetrophäe und erinnerte mich an die riesigen Notstromaggregate dort, die manchmal direkt neben einer pompösen Hotellobby einen Höllenlärm machten. An den Tempeln kämpften Hunde- und Affenbanden miteinander.
Die Eidechsen sind jetzt aufgestanden. Sie sollen an diesem angenehm kühlen Morgen die lästigen Fliegen fangen und auffressen.