Inseln | Kraftfelder

Selbstportraits gestern im Atelier. Die Blätter sind Monologe am Tisch, perforiert und fragmentiert, wie alles. Versunkene Inseln werden an die Meeresoberfläche gehoben, bewohnt von Würmern, Schnecken und Krebsen. Es braucht Zeit, bis der weiche Regen das Salz ausgewaschen hat und das Licht für Grün sorgt, das die schlammige Blöße bedeckt.

Die Frottagen liegen nun entweder auf der obersten oder einer mit Schelllack abgedeckten durchsichtigen Schicht der Bografieblätter, die ich gestern abgefertigt habe. Tusche auf der Rückseite lässt das Graphit fast negativ erscheinen.

Beim Nachdenken über die Biografiearbeit drängt sich immer wieder das Frankfurter Kraftfeld in seinen zwei verschiedenen Gestalten in den Vordergrund. In beiden Fällen geht es um Erinnerungsfiguren, die sich miteinander verbinden. Die Arbeitsweisen, die das Transparentpapier ermöglicht, führt zu den Überlagerungen, mit denen ich seit sehr vielen Jahren arbeite. Für ein Projekt aber, das mit dem Architekturmuseum zutun hat, eignet sich die zweite Variante des Kraftfeldes, die auf gleichseitigen Dreiecken verschiedene Motive zu sich überlagernden Ornamenten zusammensetzt. Da die Seiten der Dreiecke immer Anschlüsse an die Ornamente bilden, somit also ein dreiseitiger Rapport entsteht, können große Wände, aber auch Dreiecksgitterobjekte gebaut werden. Somit würde die Entwicklung, die vor ein paar Jahren unterbrochen worden ist, fortgeführt.