Nach der Unterbrechung der Arbeit an der Bemalung der Reliefs, habe ich etwas Inspiration nötig. Dafür sind die Konzerte von Miles Davis und John Coltrane aus dem Jahr 1960 gut. Im damaligen Frühjahr fanden die, die ich auf einer CD-Sammlung habe, in Paris, Kopenhagen und Stockholm statt. Inspirierend ist auch das Interview Bob Dylans, das am 12 Juni in der „New York Times“ erschienen ist. Ich bekam es per Mail von Birgit.
Am Morgen dachte ich daran, die Buchmalereien wieder mehr in die Arbeit auf Rolle 8 einzubeziehen. Dabei geht es um die Umrisse der entstandenen abstrakten Figuren, der Dreiecksgitternetze, der Gravitationsschwünge und Farbwolken. Das Ornamentale der Reliefmalereien überzeugt mich noch nicht. Es müsste mehr von den Bildern aus den Tagebüchern haben.
In ihnen findet nun manchmal, wenn ich im schattigen Gärtchen schreibe, eine Beschäftigung mit diesem Mikrokosmos statt. Die schillernden Käfer, die ich aus den Wasserbottichen rette, um sie nahe vor meine Augen zu halten, die Hackordnung in den Vogelschwärmen und den Eidechsenpopulationen, die mich inmitten des explodierenden Wachstums erfreuen, all das ist mir wichtig genug, um es festzuhalten. Auch daraus wächst Inspiration für die Weiterarbeit.