Karger, kahler, farbloser, gelassener

Sieben oder acht Blätter gestern. Die Arbeiten werden ruppiger. Die Poesie tritt in den Hintergrund oder bekommt den Charakter eines Axthiebes.

Eine der von der Brandung abgeschliffenen Muscheln eignet sich für die Frottage von Körperumrissfragmenten. Eine plastische Linienführung wie von Bildhauerzeichnungen. Alles läuft auf eine Holzskulptur hinaus, mit einem Beil gehauen und in ein Gitternetz eingesperrt.

Mittlerweile schütte ich den Schelllack auf das Papier und lasse die Tuschetropfen in den entstehenden Seen verschwimmen. Erst dann beginne ich das für die Synaptische Kartierung unerlässliche Zusammenrollen des feuchten Formates.

Auch die Zeichnung im Chinesischen Garten fiel etwas wilder aus. Keine Musik erklingt vom Licht her, kein Klang wird von Farben erzeugt. Alles wird karger, kahler und farbloser. Aber eine Gelassenheit ruht auf all dem, auch auf den unruhigen Buchmalereien des Vormittages.