Neben einem Baum, den ich aus einem Samen einer langen Schote eines unbekannten Baumes zog, wächst im selben Topf ein mir ebenfalls unbekannter Keimling. Die frisch sprießenden Blätter sind etwas behaart und eher weißgrün, um dann eilig in ein dunkles, kaltes Grün zu wechseln. Diesem Spross sollte ich einen eigenen Topf mit eigener Erde geben und etwas mehr Licht.
Das Essen gestern Abend „zwischen den Jahren“ bei Tine und Adi, zu dem wir nun schon seit vielen Jahren, einem Jahrzehnt verschwimmender Zeit eingeladen werden, bleibt ein kleines Ereignis. Manchmal sitze ich gerne ein Weilchen schweigend zwischen all den Leuten, die sich viel zu erzählen haben.
Im winterlichen Beginn dieses Jahres fotografierte ich manchmal einzelne Abschnitte der blattlosen Baumkronen vor meinem Fenster. Nun versuche ich die Stellen wieder zu finden, die mir damals ins Auge fielen.
Die täglichen Zeichnungen bekommen immer mal etwas mehr beobachtende Aufmerksamkeit, als würde sie ein Anderer herstellen. Meine Sinne schärfen sich durch die Beobachtung der Linienanbdrücke meines rechten Handballens, der auf die Handkante zuläuft. Meinem Ziel, Zeichnungen dergestalt hinzubekommen, dass sie fast unendlich vergrößerbar sind, ohne an Spannung zu verlieren, bin ich nun auf Umwegen näher gekommen. Die Kompositionen der täglichen Collagen haben Rückwirkungen auf mein Kompositionsverhalten beim Anfertigen der täglichen Zeichnungen in den Büchern. Ich hoffe auf eine konzentrierende Wirkung in der Kontinuität von Hanggängen und den stetigen zeichnerischen Verflechtungen.