Auf Rolle 10 koppelte ich 7 Figuren aus der letzten Überlagerungssequenz in ein neues Defilé aus abstrakten, aufrechten Figuren aus. Sie setzen sich aus lose zusammenhängenden Geflechten und vielgestaltigen schwarzen Flächen, die zu einer Schrift tendieren, zusammen. Am Morgen, bevor ich im Atelier war, dachte ich sie zu vergrößern und als Umrisse hinter die Kolonne zu setzen. Aber bei näherem Hinschauen fällt mir auf, dass sie für eine Vergrößerung noch nicht reif sind. Es bedarf noch einiger Runden des Durchzeichnens, um die notwendige Präzision zu erreichen.
Das Orange in den heutigen Buchmalereien ist schwierig. Es ist nicht leicht einen wenig banalen Gegenpart für einen Zusammenklang zu finden. Indigo schafft keine Harmonie und ein kaltes Grün vibriert nervös daneben. Während des Malens hörte ich ein spätes Album von Joe Zarnivul. Diese Musik hatte wahrscheinlich auch einen Einfluss.
Im Amselnest befinden sich keine Jungen mehr. Zwei sah ich tot im Geäst klemmen und legte sie, neben meine gepflanzte Weide am Bahndamm, in die Erde. Das dritte scheint sich noch im Nest zu befinden, regt sich aber nicht mehr. Ich hatte mich sehr über dieses wachsende Leben gefreut, sah gern das Engagement der Eltern und unterstützte sie auch, indem ich sie fütterte…