Nein, die Wandzeichnung ist keine Kunst. Es ist eine spaßige Fingerübung, von der die Trinker glauben, dass sie Kunst ist. Wenn ich daran weiterarbeite kann es irgendwann dazu kommen, dass künstlerische Elemente auftauchen. Jetzt schon werden Hilfslinien zu Kompositionsbestandteilen. Das stammt aus meiner Dresdner Zeit. Derzeit kommen immer mehr Ganzfiguren dazu, die aber kaum in Beziehung zueinander stehen, abgesehen davon dass sie nahe beieinander abgebildet sind. Es kommen mehr Gäste, als vorher. Das hat zur Folge, dass ich immer weniger Ruhe habe, um mich zu konzentrieren. Es kostet mehr Kraft. Sie kommen, weil sie jemandem beim Zeichnen zuschauen können, um zu beobachten, wie das Bild wächst und dichter wird. Und die vier Baustellen, die direkt an den Gustavsburgpark stoßen, entfachen einen Lärm, den die Trinker nicht überbieten können. Jemand bot mir an, mit dieser Art Zeichnungen Mode zu machen. Da hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Für so etwas eignen sie sich.
Gerade hatte ich Besuch von jemandem, der in der Sächsischen Schweiz wandern war. Ich zeigte ihm die gerahmte Zeichnung sächsischer Felsen von 1976, die hier im Atelier an der Wand hängt.
Der Rückzug ins stille Atelier ist ein Seelensegen. Gerade zählte ich fünf Eidechsen in meinem Gärtchen. Sie finden sich im Lochziegel langsam zu einer Wohngemeinschaft zusammen.
Drei weitere Blätter sind zum Scherbengericht entstanden und das dreizehnte Relief steht zum Trocknen in der Morgensonne.
Fleißig, fleißig.