Klang der Glocke

Die gravierten Strukturen in den Buchmalereien bekommen oft zu wenig Aufmerksamkeit. Sie beherbergen eigene Bewegungswelten, deren Gesten fein und zugleich ungefiltert auf dem Papier erscheinen. Meistens werden sie verdeckt oder verwischt. Gern hätte ich sie mal ganz im Vordergrund. Das gelingt sicher einfacher in den Collagen, wegen der digitalen Hilfsmittel. Aber das ist eine andere Sache!

Auf Rolle 12 konnte ich die etwas groß geratenen Umrisse wieder einfangen. Dadurch, dass ich Papier mit einrolle, werden durchscheinende Areale, die weiter zurückliegen, abgedeckt. Das reduziert das Material, das durchgezeichnet werden kann. Es entstehen mehr Freiflächen, was das Binnenleben zwischen den Außengrenzen stärker kontrastiert.

Morgen reisen wir nach Dillenburg, um den Klang der Glocke zu hören, deren Guss wir vor Ort miterlebt haben. Alle kommen zum Gottesdienst – Barbaras Brüder, Freundinnen und die Gemeinde mit dem großartigen Pfarrer. Am Dienstag werde ich nach Neckargemünd in das ökumenische Gemeindezentrum Arche fahren, um an Ort und Stelle Frottagen der Objektoberflächen des Altarensembles zu machen. Und dann wird es auch Zeit, dass ich dem Serkon Rinpoche ein paar Zeilen zu meiner Kloster-Tabo-Arbeit schreibe.