Klartext

Von der Stasiunterlagenbehörde kam gestern ein Anruf. Sie haben die Informationen zum Klarnamen meines IM „Lutz Lange“ an die alte Heidelberger Adresse geschickt. Den Umschlag, der zu ihnen zurückkam, bekomme ich wenn ich einen schriftlichen Antrag auf Decknamenentschlüsselung mit der aktuellen Adresse und meiner Unterschrift schicke. Die erste Anforderung der Daten habe ich einfach mit einem Kontaktformular gemacht.

Gut, dass das so schnell geht. So habe ich bei der Eröffnung von „Hin und weg“ im Humboldt Forum einen sicheren Rückraum, wenn ich mich gegen die sich steigernde Ostalgie wehren muss. Die vorsichtigen Anmerkungen zum Porzellanobjekt aus dem Palast der Republik und seinem Zusammenhang zu meiner Überwachung, kann ich mir dann sparen und Klartext reden.

Auf Rolle 11 arbeitete ich mit zwei Buchmalereien von vorgestern und gestern. Die durchscheinenden Schichten der Transparentpapierrolle reduziere ich mit einem weißen Bogen, den ich dazwischen rolle. So bestehen nur noch zwei bis drei Schichten Material, das ich durchzeichne. Dadurch wird die Veränderung der Motive deutlicher und die Sequenz bekommt eine größere Dynamik.