Mit dem vierten Scherbenblatt habe ich die erste Serie des dritten Totenbuches abgeschlossen. Alle Teile, sowohl die Rasterpunkte als auch die Scherben sind mir für den nächsten Arbeitschritt zu klein. Auch die Vielzahl der Einzelteile verhindert einen leichteren Überblick und das Einsteigen in das System. Die Gravitationsschwünge sind teilweise zu eng, sodass nur winzige Scherbenstücke entstehen in Millimetergröße, die sich auch sehr ähneln. Voraussetzungen für eine zweite, übersichtlichere Serie, sind also größere Rasterpunkte der Portraits und ebenfalls großzügigere Gravitationsschwünge.
Am Abend las ich in der Analyse von Dylans Spätwerk in Heinrich Deterings „Stimmen aus der Unterwelt“ über die Mysterienspiele im Spätwerk von Bob Dylan. Die verschiedenen Quellen, aus denen sich die Texte speisen, weiden haarklein erläutert. Das führt zu einem Reichtum an Ebenen, zwischen denen man leicht die Orientierung verlieren kann. Die Teile aus verschiedenen antiken Stoffen und Shakespearetexten, aus dem Brechttheater und der Romantik, werden mit poetischen Techniken miteinander verknüpft. Für mich entsteht dabei die Frage, ob die verschiedenen Quellen, die man innerhalb seiner Arbeit anzapft, Bedeutungsebenen gleichkommen. Müssen sie alle erkennbar werden, um das Wesen eines Songs zu erfassen?
Mir geht eine Geschichte von E.M. Foster mit dem Titel „Ansell“ durch den Kopf. Auf einer Kutschfahrt durch schwieriges Gelände geht eine „grausam“ schwere Bücherkiste verloren. Sie stürzt in eine Schlucht, geht zu Bruch und die Bücher verwandeln sich in schwirrende Vögel – in Natur. Der entlastete Wagen entrann mit knapper Not demselben Schicksal. Die zwei Freunde auf dem Kutschbock kamen mit einem Schrecken davon.