In den Eintragungen des Tagebuches von 2010 lese ich von Reiseeindrücken in Kolkata und in den Sunderbans. In dieser Mangrovenlandschaft sind Malereien entstanden, von denen ich eine als Ausgangspunkt für meine heutigen Malereien nahm. Das ist übertragen und gezeichnet, wie ich meine, dass Erinnerungen funktionieren. Und die Bezeichnungen dieser Malereien beziehen sich auf die Daten ihres Entstehens. Der Zeitraum, der dazwischen liegt, ist ein Entwicklungs- und Experimentalraum. Am deutlichsten wird das in der dritten Collage von heute, in die ich den Scan der zehn Jahre alten Malerei mit verwendet habe.
Ein Spaziergang am Waldrand zwischen Schlossborn und Glashütten, eröffnete durch die herabgefallenen Blätter mehr Transparenz. Die Wiesenlandschaften, Kuhweiden und Pferdekoppels wurden sichtbar. Ein verwunschener Garten mit einer kleinen, geschwungenen Brücke über einen Bach, lüftete ein Stück seines Geheimnisses.
Dabei denke ich noch einmal an die Vorgänge, die während der Malerei ablaufen. Ich zog die vagen Linien des Handballenabdrucks nach, verwischte sie dann wieder, um sie erneut konkreter und kräftiger nachzuzeichnen. Die zarten Linien werden verstärkt. So festigt sich eine Form, wird kompakter.