Kompaktes Sammelsurium

Durch einen Anruf der Stiftung der Polytechnischen Gesellschaft, die das Projekt FRANKFURTER KRAFTFELD fördert, habe ich noch mal den Verlauf des ganzen Vorhabens vor Augen und denke erneut über die Rolle der Erinnerungsbilder nach. Die Katze und die Schlange verbinden sich mit einem Schlangenornament an einem Jaintempel der zweiten Indienreise und mit den großen Relieffragmenten des Neuen Museums in Berlin. Ich kann versuchen die zwei Figuren in einem dreidimensionalen Rapport zu verbinden und sie zusätzlich einzeln zu verarbeiten, so dass ich wieder drei Dreiecksmotive zur Verfügung habe. Für die nächsten Dreiecke sollte ich mehrere Motive probieren und die geeignetsten auswählen.

Der gestrige Ateliernachmittag verging mit dem Formenbau von Relief Nummer 3. Ich baute langsam eine kompakte Gipsschicht auf, die ich nun übernacht trocknen ließ. Heute kann ich sie auf den Rücken drehen, den Ton entfernen und mit der Nachbearbeitung beginnen.

Krishnababy zeigt auf den ersten November Zweitausendneun und da auf eine Zeichnung, die ausnahmsweise einen mit Bleistift darunter geschriebenen Titel trägt: „Ägyptische Schreiberfigur mit Preußisch Blau“. Die Reliefs aus dem Neuen Museum wirkten damals direkt in die Zeichnungen hinein. In diesem Fall war es zwar eine Vollplastik, aber es gibt viele schreitende, Tiermasken und Stäbe tragende Figuren. Die Katzenfigur werde ich vielleicht aus diesem Zusammenhang heraus entwickeln.

Das Sammelsurium im Atelier mündet nun in neue kompakte Gestaltungen. Gut, dass ich durch die langwierigen Arbeitsgänge nur langsam vorankomme. Somit haben die nächsten Arbeitsschritte immer genügend Zeit, sich in Ruhe zu entwickeln. Förderlich wirkt sich dabei aus, wenn sich ein gewisser Gestaltungsüberdruck aufbaut, der im richtigen Moment zu der Energie führt, die in das Bild fließt.