Konstellationen

Schon morgens um Acht sitzen die Eidechsen auf meinem Erdinselbiotop in der Sonne. Auch diese Sonnenplätze gehören zu Revieren, die Ausgangspunkt für die morgendlichen Jagden auf Insekten, Würmer und Engerlinge sind. Weil all dieses Getier in meinem Gemisch aus Erde, Küchenkompost, Holz und Natursteinen reichlich vorkommt, weil es genügend Nischen zum Wärmen und Verstecken gibt, geht es den Eidechsen gut. Sie sind geschickte und schnelle Jäger. Wenn die Insekten für einen Happen zu groß sind, werden sie hin und her geschleudert, bis sie auseinander brechen. Um die Mittagszeit kehrt dann langsam Ruhe ein. Die Aktivitäten beginnen erst wieder an späteren Nachmittag.

Auf kleine, schmale Transparentpapiere, die zwanzig Zentimeter groß sind, zeichnete ich kleine Rasterportraits meiner Eltern in einer groben Auflösung. So kann ich sie in einen Objektrahmen zu verschiedenen anderen Formaten stellen. Es entsteht eine Sammlung, die etwas von einer durchsichtigen Geschichtsschachtel hat.

Lange saß ich im Sessel auf unserer Wiese und schaute mir die Konstellationen des Mondes, der Sterne und insbesondere der Venus an, fotografierte das Ganze mit verschiedenen Kameras. Dabei umhoppelte mich ein Kaninchen, das die Baggerschlacht des Bauhofes nicht vertrieben hat. Eine Krähe kommt in letzter Zeit immer wieder, ist aber sehr scheu und interessiert sich nicht für mein Brot. Ich würde mich gerne mit ihr befreunden.