Meinen zweiten Atelierschlüssel gab ich einer Nachbarin, damit sie sich um meine Pflanzen und das Gärtchen kümmert. Es herrscht eine gute Stimmung auf dem Gelände. Für die weitere konzeptionelle Ausrichtung der Zusammenarbeit hat sich die AG 4.1 gebildet. Dabei geht es darum, die Funktion des Geländes als kulturelles Zentrum für die Zukunft zu festigen.
Meine Arbeit konzentriere ich ganz auf die Buchmalereien und die daraus entstehenden Collagen. In der zweiten Malerei von heute ließ ich ganz rechts einen Profilkopf mit einer Strauch – Turm – Frisur zu, der von dort aus auf die Mitte der Szene blickt. Dort geht es aber ganz vage zu. Eine grüne Umrisslinie hält das Geheimnis ihrer Vollständigkeit aufrecht. Auf ihrem Areal formiert sich aber schon eine weitere Figur und wartet auf die Zutaten für ihre Konkretion.
Die erste Malerei scheint eher einem Aquarium entnommen zu sein. Fremde Geschöpfe, Strukturen meiner Handballenabdrücke und die parallelen, hellen Furchen der Schraubengänge treffen auf blaues Leuchten in einem ocker-orangefarbenen Nebel. In 3 bricht dagegen eine Ordnung auf oder zusammen, das ist nicht ganz klar. Linien behaupten ihre Klarheit im Gewirbel der Reaktionen warmer Verläufe mit kalten Strichen. Ganz fremd ist die linke Seite. Ich muss mich zwingen, sie nicht mit Wasser und meiner Hand auszulöschen.