Kriegerisch

Dreißig Jahre meines Lebens war dieses Datum der „Tag der Befreiung“, ein offizieller Feiertag. Von da an spielte die ruhmreiche Sowjetarmee eine gewisse Rolle in meiner Umgebung. Die rohen Russenkasernen waren oft in der Nachbarschaft.

Die vielen Gerodefotos auf dem Zeichentisch zeigen auch die Kirchenruine, die, von altem Efeu und Bäumen überwuchert, auch in Ankor Wat stehen könnte. Ich erinnere mich auch an die gewaltigen Figurenreliefs an den Wänden der Ankor – Tempel, die kriegerischen Szenen mit Schirmen, Alltagsszenen, Kampfelefanten und Unmengen von bewaffneten Fußtruppen.

Mein Relief, an dem ich gestern, trotz einiger Unterbrechungen des Arbeitstages, weiter modellierte, ist auf den ersten Blick überhaupt nicht kriegerisch, sieht man mal vom Ursprung der Gravitationsschwünge ab. Bleibt abzuwarten, was die Malerei hergeben wird. Es gibt ja eine größere Zeichnung auf Packpapier, die auf Nesselleinen aufgezogen ist und bereits einen autobiografischen Erzählstrang besitzt. Ich sollte mir dieses Großformat noch mal anschauen, oder vielleicht sogar im Atelier aufhängen.

Die Arbeit mit den Schülern wird vom Kulturamt ein weiteres Jahr gefördert. So werde ich sie weiter an meiner Arbeit beteiligen können. An welchen Projekten genau, wird sich noch zeigen.