Kulissen

Das Gehen zwischen den improvisierten Kulissen für eine Schauspielprobe führt durch Lichtkegel, die Kreise auf einem Bühnenboden voller Klebebandmarkierungen projizieren. Wann bin ich vom imaginierten Zuschauerraum oder vom Regietisch aus zu sehen? Wann muss meine Mimik der geforderten Stimmung entsprechen, die ich im Schatten hinter einer Wand noch einmal ausprobieren kann. Hinter mir stehen bereitgestellte Wandkonstruktionen für den Umbau auf den nächsten Akt, dessen Text schon in meinem Kopf rumort?

Es gibt Bereitstellungsflächen für Kulissen und für Blöcke von Menschen, die gleich nach dem Warten, mit geübtem Fähnchenschwenken und der richtigen Mimik an einer Tribüne vorbeimarschieren werden. Sie sind die Darsteller und Darstellerinnen des Volkes. Ich fotografierte die Tribünen von hinten und pochte somit, argwöhnisch von uniformierten und nicht uniformierten Wächtern beobachtet, auf die Verschiebung meiner Perspektive.

Später arbeitete ich gerne mit den Räumen des Tanzes. Die Ensembles, mit denen ich zutun hatte wechselten, aber nicht die Fragestellungen des Spannungsaufbaus. Die Tanzzeichnungen unterfüttern die Gravitationsschwünge der heutigen Buchmalereien. Auf Rolle 8 kann ich die Perspektiven miteinander konfrontieren.