In Berlin sahen wir die Ausstellung „Ivring Penn Centennial – der Jahrhundertfotograf“. Mich erinnerte die Modefotografie mit ihrer bruchlosen, selbstironiefreien Inszenierung an Haltungen der indischen Oberschicht. Sehr schön, eine Serie von Kleinhändlerfiguren. Auch die Portraits der berühmten Zeitgenossen zeigen einen eigenwilligen Blick auf die Personen.
Im Frankfurter Schauspiel besuchten wir einen Kafkaabend. Der Roman „das Schloss“ war in einer Dramatisierung und Regie von Robert Borgmann zu sehen. Abgesehen von dieser gut eingerichteten Vorlage, waren die Schauspieler zu einer soliden Teamleistung geführt worden. Wir hatten das Glück in der Mitte der ersten Reihe zu sitzen, wodurch die Direktheit des Spieles noch einmal gesteigert war.
In dieser Intendanz hat das Schauspiel für uns eine sehr erfreuliche Entwicklung gemacht. Wir gehen oft beglückt von dort wieder nach Hause.
Im Atelier wartet nun die Arbeit an den Reliefs. Die Buchmalereien entwickeln sich nun stärker hin zu den Kulissenflächen oder zeichenhafte Figurationen. Die Veränderungen dauern sehr lange.
In Berlin traft ich Anne und Vinzenz. Gestern war Volker mit seinem Sohn Matthis zu Besuch. Schriftstellerinnen, Künstler, Dirigenten und Musiker so viel Kultur in der Familie – ein Glücksfall.