Mit meinem Kopfhörer habe ich die Außengeräusche abgeschaltet und befinde mich in hohen Kirchenräumen mit Chorstimmen angefüllt, die das Licht singen. Das tut nach der Stimmabgabe der Thüringer, die ihre Maske fallen gelassen haben und eine faschistische Partei zur stärksten politischen Kraft gemacht haben, gut.
Teile des Konzertes, das wir am vergangenen Donnerstag mit Cat Power in Dortmund gesehen haben, sind mir noch im Kopf und ich singe manchmal ei paar Zeilen vor mich hin. Beim genaueren Lesen des Textes von „Visions of Johanna“ bekam ich Lust zum Schreiben.
Mit den Buchmalereien begann ich im dritten Format, indem ich die durchgedrückten Linien des Vortages aufnahm und etwas mit der Holzhaarnadel erweiterte. Zwischendrin schraffierte ich immer mal verschiedene Farbfigurfelder, die ich per Handkantenabdruck mit Wasser an andere Stellen, an denen ich weiter malen wollte, transportierte. Dort entstanden dann andere Szenen, in denen die abstrakten Figuren auf unterschiedliche Weise Kontakt miteinander aufnahmen. Ich frage mich, ob sie das auch mit Gegenständen außerhalb des Buches probieren, beispielsweise mit den bunten Holzpapageien, die sich auf dem Rand einer weidengeflochtenen Voliere im Gärtchen im Wind drehen.