Lichtflutlicht gießt sich jetzt am Morgen auf den Tisch. Die Blätter zum Scherbengericht III, die ich gestern gezeichnet habe, werden davon durchleuchtet. Sie haben die Nummern 105, 108 und 111.
Auf der Heizung steht das 19. Relief des ersten Objektes zu „Biografie, ein Haus“. Heute werde ich das letzte dieser Serie abformen. Nach der Reise zur Architekturbiennale nach Venedig, kann ich dann die Form für das zweite Reliefmotiv gießen. Das dazugehörige Objekt, in das die Pappmacheexemplare montiert werden, besitzt nur zehn gleichseitige Dreiecke.
Etwas elektrisierend sind die Veränderungen bei den Buchmalereien. Die zeichnerischen Strukturen der parallel laufenden Projekte finden sich nun auch dort ein. Sie bilden Pole, zwischen denen ein Strom erzeugt wird.
Am Rande einer Diskussion über die Verwirklichung des Gastarbeiterdenkmals, lernte ich im Historischen Museum einen jungen Mann kennen, die sich an der Uni mit Erinnerungskultur beschäftigt. Er meinte, dass er mich gerne zu einer Veranstaltung einladen würde, in der ich den Stand meiner Erinnerungsarbeit vor Studenten darlegen kann.
Auch mit der jungen Theaterwissenschaftlerin aus Augsburg hatte ich einen längeren Dialog über meine Arbeit und ihre Verwandtschaft mit theatralen Vorgehensweisen. Etwas Austausch befördert die Arbeit in der Zurückgezogenheit.