Schaut man vom Vordertaunus zwischen die Nebel- und Wolkenschicht, scheint Frankfurt verschwunden zu sein. Die Vision des Verschwindens: auf einer leergefegten Landschaft mit Wäldern und Sümpfen entstehen die neuen Kreationen. So kann ich bei der Rückfahrt vom Hang, azyklisch im Gegenlicht der das zu Hause suchenden Scheinwerfer abschweifen.
Während der Hinfahrt lösten sich die Nebel just auf der Höhe meines Weges auf. Wo sich das Kegelsegment des Kleinen Feldberges in weitem Bogen nach Norden wendet, spielte das Licht mit den sich auflösenden Nebelbänken großes Theater. Schnell herabfallende Bäusche aus Wassertröpfchen bildeten den Projektionsraum für die Strahlenbündel, die flach durch die Baumkronen drangen. Vor solchen Auftritten des Abendlichtes sah ich mein Waldstück selten, fotografierte einiges, wohl wissend, dass diese Stimmung nicht wiedergegeben werden kann.
Der Untere Bereich des Weges geht nun eine Beziehung mit den langsamen Veränderungsprozessen des Waldes ein. Er hat stellenweise schon das Aussehen, eines über lange Zeit entstandenen Pfades. Die Moose an seinem Rand fassen ihn wachsend oder zurückweichend ein. Mit meinem Wissen um diesen Raum erweitert sich mein Blick. Oft ist es mir möglich zweihundert Meter voraus zu schauen, um das Streckenverhältnis zu den Installationen weiter oben zu erleben. Dieser Überblick erlaubt es mir nun bewusster zu komponieren.
Öfter denke ich über die Grenzen zwischen Kulturlandschaft und Natur nach. Der stetige Renaturierungsversuch, die Eigenreparatur des Waldes trifft aus meine sanfte Pflege. Der Pfad ist teilweise gewunden, reagiert kontrapunktisch auf Ereignisse außerhalb meines Tuns, dadurch entstehen Abzweigungen, Buchten und Einbeziehungen von Räumen um benachbarte Bäume herum.
Die Lichtung habe ich weiter aufgeräumt. Der sie kreuzende Pfad der Hirschkühe wird wieder begangen. Er war Richtschnur der Gestaltung und wurde von mir nach dem Holzeinschlag wieder freigeräumt..