Zurück aus Venedig genieße ich, dass ich erst einmal keine anderen Menschen sehen muss. Alleine kann ich in meinem Atelier wieder in die Konzentration finden, die wichtig für mich und den Fortgang meiner Arbeit ist.
Neben der Biennale sahen wir natürlich auch die Stadt und spazierten an den Kanälen entlang. Die Mäander der Gassen werden durch die Brücken zwischen den Inseln zu einer nutzbaren Struktur. Auch wenn man sich weit vom Zentrum entfernt, kommt man nicht an der hochkarätigen Kunst vorbei, von der die Stadt durchdrungen ist.
Gestern durchstreiften wir noch mal die nördlichen Inselchen und betraten eine unscheinbare Kirche. Dreißig Jahre hatte dort Tiepolo an zwei riesigen Hochformaten gearbeitet, mit denen man sich genauso intensiv beschäftigen kann, wie mit der gesamten Biennale.
Im Vergleich mit der vorjährigen Architekturbiennale, war diese Kunstschau dichter, aber nicht unbedingt besser zu verkraften. Diesen Riesenangeboten an intensiven, teilweise lange entwickelten Ideen, kann man als Betrachter nicht gerecht werden. Und die Auswahl der Arbeiten, mit denen man sich näher beschäftigen will, muss man entweder vorher genau planen oder sie ist halt dem Zufall überlassen.
Ich baute eine Lampe im Saal von Olafur Eliasson und „verlor“ dort viel Zeit, die mir für Malereien, Installationen und Videos anderer Künstler dann fehlte.