Die Ziegenmaske, die ich vor ein paar Jahren modelliert hatte, abformte und gelegentlich vervielfältigte, versah ich nun mit dem Portrait des Schulanfängers Frank Reinecke. Die Struktur verschmilzt mit der Skulptur. Das wird deutlich, wenn ich sie ins Fenster hänge und aus sehr großer Entfernung von draußen aus betrachte.
Meine Schüler arbeiten mit ihren eigenen Portraits am selben Thema, auch wenn sie da manchmal an Grenzen der Geduld und Handwerklichkeit stoßen. Es ist nicht so einfach, die Projektion so auszurichten, dass sie mit den plastischen Werten der Maske harmoniert. Und es braucht Ausdauer, dann die Projektion mit dem Bleistift und später mit Tusche zu übertragen. Teilweise gab es auch Hemmungen, sich mit einem Tierkopf zu verbinden.
Am Abend, seit langem, wieder im Theater. Ich merkte, wie sehr ich es in der ganzen Zeit vermisst hatte. Wir sahen „Macht nichts“ von Elfriede Jelinek. Die junge Regisseurin Johanna Wehner nahm den Text mit ihrem Team als Gebrauchsstück. Dem absurden Inhalt, der vier Figuren nach ihrem Tode auf der Suche zeigt, haben sie mit viel Humor eine Wahrheit geschenkt. Das geschieht etwas holzschnitt- und slapstickartig. Aber – macht nichts -, wir amüsierten uns.
Die Tagebücher des ersten Halbjahres 2014 lege ich mir auf mein rundes Tischchen und beginne darin zu lesen. Es gibt poetische Passagen, die sich mit den leichten Zeichnungen verbinden. Und immer hatte ich mir zu viel vorgenommen, sehr viel.